mit Depression in Isolation

Alle leiden im Moment. Alle sind momentan in ihren Entscheidungen und ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Doch wie geht es Menschen, die sich eh schon isoliert fühlen? Wieder einmal kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Das einzige, das ich sicher sagen kann, sind meine persönlichen Erfahrungen.

Mit einer Depression...

... hat man weniger (gesunde) soziale Kontakte, als eine psychisch gesunde Person. Es ist eines der Symptome einer Depression. Hier ist eine Definition der WHO verlinkt.
Ich habe eine schwere Depression (hinter mir). Vor der Krise ging es mir (verhältnismäßig) gut -doch dann kam der Lock-Down.

24/7 mit den gleichen Personen

Ich habe das große Glück, in dieser schwierigen Zeit nicht allein zu leben. Mein Mann und mein Sohn leben mit mir. Glück gehabt - sagen viele. Ich sehe es genauso. Ich bin nicht allein. Ich habe jederzeit die Möglichkeit, mich mit einem von ihnen zu beschäftigen. 
Ich kann damit aber nicht zufrieden sein. Mein Sohn ist sehr fordernd mir gegenüber. Solange er die Wahl hat, kommt er immer zu mir. Das ist für mich anstrengend. Den ganzen Tag mit einem 2-Jährigen zu verbringen lastet mich nicht mental aus. Mich nebenher beschäftigen will ich aber auch nicht. Die Zeit, die ich mit meinem Sohn verbringe, will ich ihm aber auch voll und ganz schenken.
Mit meinem Mann bin ich auch außerhalb der Ausgangsbeschrenkungen viele Stunden am Tag zusammen. Doch die zusätzliche Zeit ist für uns aber doch ungewohnt. Die Situation unseren Sohn nicht ausreichend auszulasten macht die Stimmung in der Familie nun auch nicht besser.

meine Hilfe

Die meisten Tipps hat man schon vielfach gelesen, doch ich möchte auflisten, was mir hilft:
  • Online mit Freunden in Kontakt bleiben (ich weiß, es kann schwer sein. Sei dir sicher, du kannst dich auch nach langer Zeit bei Bekannten und Familie melden. Wenn es dir dabei unwohl ist, kannst du auch immer nochmal auf deine Depression verweisen.)
  • Nimm dir gezielt Zeit, mit deinem Kind zu verbringen. Ich dachte so lange, ich bin den ganzen Tag bei meinem Sohn, das muss doch reichen. Doch ich war nur physisch da. Wirklich mit ihm beschäftigt und ihn gefördert habe ich ihn zu wenig.
  • Stelle dir einen neuen Stundenplan zusammen. Wann steht ihr in der Regel morgens auf? Wie oft soll was gegessen werden?
  • Versuche etwas neues! Kann man etwas im Haushalt selbst herstellen? Gibt es etwas, dass du schon lange ausprobieren wolltest?
  • Dem Kind etwas neues beibringen. Ich lasse mein Kind nun an fast allen Aufgaben im täglichen Leben teilhaben. Was er mit seinen zwei Jahren noch nicht kann, bringe ich ihm halt bei. Das einzigste, das er noch nicht machen darf, ist alles, das mit Putzmitteln zu tun hat. (Er darf z.B. die Waschmaschine beladen und das Programm einstellen. Nur das Waschmittel füge ich hinzu.)
  • Um Hilfe bitten. Ganz einfach so. Weil du es darfst.

Wenn euch noch Tipps einfallen, bitte teilt sie mit mir und uns allen.

Liebe Grüße und bleibt gesund
ZarzisMama

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