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Mein Sohn geht seit Anfang März in die Kita. Ca. seit Anfang April ist er dort so lange allein, dass ich in der mir zur Verfügung stehenden Zeit etwas "schaffen" kann. Der Plan, um diese Zeit zu nutzen war folgender:

Der Plan

Meine nun "freie" Zeit sollte komplett in die Uni investiert werden. Sonst habe ich ja auch alles mit Kind zu Hause geschafft. Nur eben Arbeiten für die Uni schreiben ist immer hinten runtergefallen. Es mag Kinder geben, mit denen das klappen kann, meines ist auf jeden Fall (bis jetzt, wer weiß, wie das mal ist, wenn er größer ist) keines dieser Kinder. Den kleinen Mann gebe ich zwischen 8:00 und 8:30 in der Kita ab. Seit er dort auch den Mittagsschlaf macht, hole ich ihn um 14:30 wieder ab. Ich habe also 6 bis 6,5 Stunden jeden Tag. Da muss doch was zu schaffen sein!

Spoiler: Warum mein Plan nicht aufgeht

Montags habe ich vormittags einen Arzttermin. Dienstags und Donnerstags jeweils alle 14 Tage auch regelmäßige Termine am Vormittag. Damit bleiben mir nur zwei Tage, an denen ich zuverlässig in der Uni produktiv sein kann. Die Bibliothek meines Instituts öffnet erst um 10:00. Das heißt für mich, ich arbeite erst in einer anderen Bibliothek und wechsel dann erst in unsere Institutsbibliothek. Schon wieder Zeit, die mir verloren geht. Der wichtigste Punkt aber ist meine Konzentration. In den Bibliotheken herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, es wird gekruscht und gekramt und ich versuche verzweifelt möglichst wenig Geräusche zu machen. So werde ich wohl nie mein Studium abschließen können.

Wie es jetzt funktioniert

Eher durch Zufall bin ich einige Tage nach Hause gegangen, sobald mein Sohn in der Kita war und habe zu Hause an meinen Arbeiten weiter gearbeitet. 
Ich stelle mir einen Timer und arbeite bis der Timer klingelt. Diese Arbeitsphasen halte ich momentan aufgrund meiner kurzen Konzentration sehr kurz. Zwischen zwei Arbeitsphasen mache ich fünf Minuten "Pause" in denen ich aufstehe und möglichst viel Haushalt erledige. So ist es für mich eine Win-Win Situation. Ich bewege mich regelmäßig und habe am Schluss sogar etwas Haushalt schon geschafft. Nachmittags, wenn ich mit meinem Sohn wieder zu Hause bin, habe ich weniger Haushalt und kann mehr mit meinem Sohn spielen. Ich bin also produktiver und wir alle sind glücklicher.

Vielleicht hilft jemandem meine Erfahrung, und sei es nur in Bezug auf den Arbeitsplatz umzudenken. Mehr als den physischen Ort, an dem ich arbeite habe ich nicht verändert. Denn meine Termine unter der Woche habe ich nicht verschoben. Faktisch habe ich weniger Zeit für mein Studium, schaffe aber dennoch mehr.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Schreibt sie in die Kommentare, oder schickt mir eine Mail. Ich freue mich darauf.

Liebe Grüße,
ZarzisMama

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