Studium mit Kind - sprechen wir ehrlich darüber


Studium und ein Kind großziehen? Eigentlich ist doch das Studium der hauptsächliche Lebensinhalt von uns Studenten, und da soll noch Platz sein für ein Kind sein? Nein.

Wer Vollzeit studiert und vielleicht auch noch nebenbei arbeitet, hat keine Zeit sich um ein Kind zu kümmern. Aber man kann sich diese Zeit schaffen.

Universitäten bieten viele Möglichkeiten, sich Auszeiten für die Familie zu schaffen. Viele Universitäten haben eine Beratungsstelle zum Studium mit Kind. Als Beispiel habe ich die Beratungsstelle der LMU-München verlinkt.

Mein Studium mit Kind

Schwanger geworden bin ich im 4. Semester (von 6 Semestern Bachelor). Geplant. Weil ja dann das Kind im Kindergarten ist, wenn ich mit dem Master fertig bin. So war der Plan. in den beiden Semestern, die mir zum Bachelor noch fehlten, musste ich nur Hausarbeiten und meine Bachelorarbeit schreiben. Nur. Weil man kann das ja auch super von zuhause aus machen, wenn das Kind schläft oder allein spielt. By the way: Mein Kind nimmt gerade den Papiermüll auseinander während ich diesen Text schreibe. Muss ich wohl später alles wieder einsammeln.
Naja, mein Kind ist jetzt über ein Jahr alt, und ich habe keine der Hausarbeiten geschrieben. Alle, wirklich alle, Kinder in unserer Familie sind immer ruhig und zufrieden, beschäftigen sich stundenlang mit der gleichen Sache. Alle? Richtig, meines nicht. Und trotzdem kann es funktionieren.

Wie es funktionieren kann

Planung ist alles! Wer muss wann wo sein? Ohne meinen Kalender geht nichts. Es werden alle Termine eingetragen. Auch wenn ich von jemandem außerhalb der Familie einen Termin oder ein Ereignis weiß, kommt es umgehend in meinen Kalender. Denn erstens kann es immer mal sein, dass man jemanden braucht, der (mit) aufs Kind schaut, (z.B. während man lernend am Schreibtisch sitzt) oder man möchte sich auch mal mit Menschen treffen. Mit meinem Kalender kann ich also sogar vorhersagen, wann meine Freunde spontan Zeit haben könnten.
Auch zur Planung gehört, dass man möglichst wenig Zeit in Nicht-Familien-Zeit steckt. Also wird das Essen geplant und man hat nur einmal pro Woche einen großen Einkauf. Das spart neben Zeit auch noch Geld, weil man nicht Zoo viel unnötigen Kram mitnimmt. Der Haushalt wird hier nach Marla Cilley (The Flylady) geführt und erledigt sich somit fast von selbst.
Planung ist alles, aber ich achte darauf, mich nicht mit den lästigen Pflichten zu lange aufzuhalten. Unser Familienkalender wird keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, er dient zur Organisation. Wichtig ist es auch, Zeit für sich einzuplanen. Mal mit einer Freundin raus gehen, Besuch bekommen, oder sich allein im stillen Kämmerlein einsperren und zeichnen. Wichtig ist bloß, dass die Akkus wieder aufgeladen werden können.
Zuletzt bleibt noch: Gelassenheit üben. Das Kind spielt mit dem Papiermüll? Kann es sich dabei verletzen? Nein, also viel Spaß dabei. Mein Kind darf die Welt um sich entdecken und ich habe dabei ein Auge auf ihn. Solange keine Gefahr in der Nähe ist, kann er sich mit allem hier beschäftigen.

Fazit

Wäre ich wieder kinderlos, würde ich wieder alles genauso machen. Mein Kind bekommt meine Aufmerksamkeit und mein Kopf hat auch etwas zu tun. Ich beschäftigen mich weiterhin mit dem, was mir am liebsten ist und für mein Kind habe ich jetzt mehr Zeit, als im Job.
Und weil meine Erfahrungen nicht universell sind, verlinke ich euch noch zwei weitere Erfahrungsberichte. Jeder macht andere Erfahrungen oder erlebt sogar die selbe Erfahrung anders. 
Einmal bei bento und einmal bei Familista.


Liebe Grüße
ZarzisMama

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